In unserem Unternehmen werden überwiegend Bohr- und Sprengarbeiten durchgeführt. Ein kleiner Teil des Umsatzes ergibt sich noch aus dem Verschleiß von Spreng- und Zündmitteln und pyrotechnischen Artikeln, sowohl deren Aufbau und dem Abbrennen.
In weiterer Folge möchten wir Ihnen die Bohr- und Sprengarbeiten genauer erläutern:
Bohrarbeiten:
Zur Durchführung von Sprengarbeiten ist es erforderlich Bohrlöcher für eine Sprengung herzustellen. Dies kann man mit einem Außenhammer- od. Imlochbohrgerät durchgeführt werden. Vor den Bohrarbeiten ist es erforderlich einen Bohrplan zu erstellen. Er beinhaltet die Vorgabe, Bohrlochabstand, Tiefe, Neigung und Durchmesser, welcher dem Bohristen zur Vorlage dient. Der Bohrist führt Aufzeichnungen in Form eines Bohrprotokolls über die beim Bohren gemachten Feststellungen, insbesondere betreffend Klüfte oder Hohlräume. Diese Feststellungen sind im Sprengplan vom Sprengbefugten zu berücksichtigen. Die Variante Kopfbohrloch richtet sich nach den Gebirgseigenschaften, der gewünschten Stückigkeit des Hauwerks, nach der Sprengstoffmenge und den zulässigen Erschütterungen. Die Bohrlochtiefe ergibt sich aus der Höhe der abzubauenden Etage/ Wand oder Grube und einer Unterbohrung je nach der Beschaffenheit der Geologie des Steines.
Sprengarbeiten:
Nach dem Erhalt des Bohrprotokolls und der Kontrolle der Bohrlöcher, können die Ladearbeiten vom Sprengbefugten beginnen.
Zur Verwendung kommen:
Sprengstoffe:
- gelatinöse Sprengstoffe
- Emulsionssprengstoffe
- ANFO Sprengstoffe (nur bei trockenen Bohrlöchern)
Sprengschnüre:
mit einem Lademetergewicht, welche den Sicherheitsdatenblätter der Sprengstoffe entsprechen
Zündmittel:
- Elektrische Zünder
- Zündschlauchzündung
- elektronische Zündung
Ladearbeiten:
Das Laden der Bohrlöcher erfolgt durch eine gestreckte Ladesäule mit dem Zünder im Bohrlochtiefsten, oder bei nicht ausreichender Vorgabe mit einer geteilten Ladung. Bei der geteilten Ladung wird mittels der Sprengschnur und eines Zwischenbesatzes die Sprengstoffmenge herabgesetzt, und die Zündung kann am Bohrlochmund oder im Bohrlochtiefsten erfolgen. Zum Schluss der Ladearbeiten werden die Bohrlöcher mit dem Endbesatz geschlossen.
Zündung:
Die übliche und wirtschaftliche Zündung bei Mehrreihensprengungen ist nach heutigem Stand der Technik die Schlauchzündung, da sie im Gegensatz zur elektrischen Zündung nicht von dem vorgegebenen Zündstufen abhängig ist. Abhängig von der Größe der Sprengung und der maximalen Lademenge je Zündstufe ist zu entscheiden, für welches Zündsystem man sich entscheidet.
Maximale Lademenge je Zündstufe ist abhängig von:
- Bohrlochdurchmesser
- Bohrlochtiefe
- Sprengstoffart (Dichte)
- Sprengstoffkaliber
- Bohrlochanordnung
- Zündmittel
Erschütterungsprognose:
Die Erschütterungsprognose ist vor einer Sprengung durchzuführen. Die Schwinggeschwindigkeit kann mit der Koch`schen Formel laut Handbuch Sprengtechnik von Peter Petri prognostiziert werden.
Koch`sche Formel: v = k * L 0,5 *R -1
v = bei der Sprengung prognostizierte Schwinggeschwindigkeit in mm/s
k = Bodenfaktor (wenn nicht bekannt Wert 100)
L = geplante Lademenge je Zeitzündstufe in kg
R = Entfernung des Messortes am Gebäude vom Ort der Sprengung in m
Entspricht die Prognose den gesetzlichen Werten, kann die Sprengung ausgeführt werden. Zur Dokumentation der Sprengarbeiten ist es notwendig die Schwinggeschwindigkeiten gegenüber zu schützenden Gebäuden und Objekten mittels eines Erschütterungsmessgerätes zu messen.